Bei dem Gesundheitsförderprogramm Komm mit in das gesunde Boot handelt es sich um einen niedrigschwelligen Ansatz, der mit klaren, gut verständlichen Botschaften und ohne zusätzliches Fachpersonal bzw. ohne zusätzliche Unterrichtszeit gesundheitsbezogene Inhalte in den Erziehungs- und Schulalltag integriert.
In einer wissenschaftlichen Studie (Baden-Württemberg Studie) wurden die Auswirkungen des Programms auf verschiedene Gesundheitsbereiche untersucht. Veränderungen im Gesundheitsverhalten der Kinder (Bewegungsverhalten, Ernährungsverhalten, Freizeit-verhalten) wurden über die Eltern erfragt.
Knapp über 80% der Eltern, die an der Studie teilnahmen, gaben hierüber per Fragebogen Auskunft. Die Eltern gaben einen leichten Rückgang des Fernsehkonsums vor allem bei den Mädchen, ein verbessertes Frühstücksverhalten (weniger Kinder, die nicht frühstücken) vor allem bei den Zweitklässlern und eine Tendenz zu mehr körperlicher Aktivität vor allem bei den Jungen an.
Weitere positive Entwicklungen wie weniger gesüßte Getränke und ein bewegungsreicherer Schulweg zeigten sich auch in Klassen, die das Programm noch nicht durchführten. Die Häufigkeit von Übergewicht unterschied sich nach einem Jahr nicht von der Wartegruppe, dagegen wurde die Ausdauerleistungsfähigkeit gesteigert.
Die oftmals auch positiven Veränderungen in der Wartegruppe sind vermutlich teilweise auf die Vielzahl weiterer Programme zur Gesundheitsförderung, die in vielen Klassen parallel durchgeführt wurden, zurückzuführen und ein zunehmendes Bewusstsein für die Thematik deutlich machen.
Ein Umdenken auf gesellschaftlicher Ebene sowie Einstellungs- und Verhaltensänderungen auf individueller Ebene sind die ersten Schritte, damit auf lange Sicht auch positive körperliche Veränderungen sichtbar werden. Zu berücksichtigen gilt, dass die Datenauswertung ein laufender Prozess ist und geringfügige Abweichungen bis zur Fachpublikation möglich sind.